Hildegard Hammerschmidt-Hummel - Homepage
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Aktualisiert: 01. Oktober 2007 / updated: 01 October 2007


Pressemitteilungen / Press Releases

Das Sanders-Porträt / The Sanders portrait


b . Rezensionen

Auszug aus dem Beitrag von Gabi Henkel “Mit BKA auf Shakespeares Spuren - Forscherin der Uni Mainz: Sanders-Porträt stellt eindeutig nicht den berühmten Dramatiker dar”, Allgemeine Zeitung Mainz (15. September 2001) [Forschung heute]

“Im Mai diesen Jahres erregte die Nachricht von der Entdeckung eines Shakespeare-Gemäldes großes Aufsehen. Der kanadische Privateigentümer Sanders hatte sich mit dieser Neuigkeit an die Öffentlichkeit gewandt. Die an der Mainzer Universität tätige Shakespeare-Forscherin Hildegard Hammerschmidt-Hummel kam jetzt jedoch zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem Porträtierten eindeutig nicht um den berühmten englischen Dramatiker handelt.

Was den Forscherdrang der Wissenschaftlerin, die sich seit über 20 Jahren mit Shakespeare beschäftigt, nach dieser angeblichen Sensationsmeldung zusätzlich anspornte: Es wurde behauptet, das Sanders-Gemälde aus dem Jahre 1603 sei das einzige Bild, das den Künstler zu Lebzeiten porträtierte und ihn “nach dem Leben” malte. Ob dem so ist, vermag niemand besser zu beurteilen als die in Wiesbaden lebende Forscherin. Sie hatte nämlich vor sechs Jahren zum ersten Mal die Authentizität zweier Shakespeare-Bildnisse ermittelt, des Chandos-Porträts (circa 1594-95, National Portrait Gallery, London) und des Flower-Portaräts (1609, Royal Shakespeare Collection, Stratford-upon-Avon), beide benannt nach ihren Besitzern, und zudem die Echtheit der Darmstädter Shakespeare-Totenmaske mit Hilfe von Experten des Bundeskriminalamtes (BKA) und medizinischen Fachgutachtern nachweisen können. Auch diesmal hatte sie das BKA um Unterstützung gebeten. Sowohl der kriminaltechnische Bildvergleich, bei dem jedes morphologische Detail, wie Nase und Lippen, von Experten verglichen werden, als auch das Trickbild-Differenzverfahren kamen zu dem gleichen Ergebnis: Der Abgebildete ist nicht Shakespeare. Das Trickbild-Differenzverfahren überprüfte zum Beispiel, ob die Gesichtshälfte des Sanders-Porträts zu der eines gesicherten Bildnisses passt.
Ganz anders war es vor sechs Jahren, als das BKA das Chandos-Porträt, das von einem Kollegen Shakespeares gemalt worden sein soll, und das Flower-Porträt überprüfte. Damals stimmten beim Vergleich mit dem von Shakespeare-Freund und Kollegen Ben Jonson bestätigten Titelbildnis (Droeshout-Stich) in der ersten Werkausgabe der Shakespeareschen Dramen aus dem Jahre 1623 siebzehn morphologische Merkmale überein. Schon bei einer Trefferquote von circa fünf könne man praktisch davon ausgehen, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt.
Die Forscherin muss demnach die Hoffnungen der Familie Sanders enttäuschen, deren Bild derzeit in der Art Gallery of Ontario in Toronto ausgestellt ist und die laut der Expertin schon häufiger versucht habe, dessen Echtheit nachzuweisen. Daran ändert auch das winzige zerlumpte Stück Leinwand nichts, das hinten an dem Gemälde angebracht ist und auf dem geschrieben steht, dass es sich um Shakespeare handeln soll. Zwar ist der Fetzen nachweislich 340 plus/minus 50 Jahre alt, aber eben nicht Bestandteil des Bildes. Dennoch werden die vor sechs Jahren entdeckten zeitgenössischen Shakespeare-Porträts vielleicht nicht die einzigen bleiben. Denn Hildegard Hammerschmidt-Hummel forscht weiter nach Bildnissen des berühmten Sohnes Englands.”

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Mainzer Rhein-Zeitung (26. September 2001):

Kein Shakespeare

‘Mainz. Das kürzlich in Toronto/Kanada ausgestellte ‘Sanders-Porträt’, das angeblich ein Shakespeare-Bildnis sein soll, stellt nicht den berühmten englischen Dramatiker William Shakespeare dar. Zu diesem Ergebnis ist die Mainzer Shakespeare-Forscherin Hildegard Hammerschmidt-Hummel gekommen, die sich bei ihrer Überprüfung an einem Gutachten eines Sachverständigen des Bundeskriminalamtes orientiert hat. Das ‘Sanders-Porträt’, das einem kanadischen Privatmann gehört, wurde mit Shakespeare-Bildnissen aus einer Werkausgabe von 1623 und zwei weiteren als authentisch geltenden Darstellungen verglichen. Die BKA-Verfahren ergaben zahlreiche signifikante Unterschiede zwischen dem ‘Sanders-Porträt’ und den anderen als echt geltenden Bildern.
Hammerschmidt-Hummel hatte 1995 mit Hilfe von BKA-Experten die Echtheit der Darmstädter Shakespeare-Totenmaske nachgewiesen. Dies war in den Folgejahren durch weitere Fachleute bestätigt worden.”


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